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Mit dem Wohnmobil um Island PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter   
Freitag, 11. Juli 2008 um 13:10

 

Islandreise vom 19.VII. – 9.VIII.07  

Sonntag, 15.VII.07 Die Abfahrt auf dem Scheidterberg war
um 9.30 Uhr, km Stand 1520.

In Homburg noch den Reifendruck geprüft, 10 Uhr weiter. Zwischen Kaiserslautern und Ffm hat das Radio gestreikt, da Sonntag ist, haben wir aber keine Staus zu erwarten.
In Baunatal kurze Pause, habe dort einige polnische Trucker gefragt,
wie das Radio wieder zum Laufen zu bringen wäre – keine Ratschläge.
Hab noch mal die Gebrauchsanleitung gelesen – Möglichkeit, dass ein Kurzschluss vorliegt. Nein. Wenn Kurzschluss behoben: Resetttaste drücken. Habe gedrückt und das Radio geht wieder.
Kurz vor Hamburg wollen wir tanken, es gibt dort nur Super Plus Diesel, also ab an die nächste Tankstelle.
Um halb 8 haben wir die dänische Grenze passiert und nach 30 Minuten standen wir in einer malerischen Bucht bei Aabenraa an der Ostsee.

Dort haben wir gute Steaks mit Sc. Bearnaise gegessen und sind gegen 22 Uhr in unser Bett gekrochen. Das heftige Gewitter, das draußen tobte hat uns nicht weiter gestört, der Regen hat uns in den Schlaf geprasselt. Haben etwas mehr als 900 km hinter uns.

Montag, 16.VII.07 Wir sind recht zeitig wach geworden, haben uns fertig gemacht, gefrühstückt und sind 20 vor 8 startbereit.   Km 2390.
Aber denkste, die Batterien sind total leer. Nach größerem Aufwand, Stromversorgung und Starthilfekabel läuft der Motor wieder und wir machen uns auf den Weg nach Hirtshals. Dort kommen wir gegen
12 Uhr an, suchen noch eine Tankstelle und üben dort „Kartentanken“, was aber recht gut geht, wenn man’s´ kann.
Dann geht’s´an den Verladekai wo wir nach Größe der Fahrzeuge vorsortiert werden. Das Einschiffen ging flott, wir haben uns dann während der Fahrt am Buffett gestärkt.


 

Ankunft In Kristianssand war pünktlich, nun ging es auf der E 39 (allerdings Landstraße) weiter.
Die Straße verläuft zunächst etwa 10 km von der (Steil-)küste entfernt im Land, später 30 – 50 km landeinwärts. Die ersten Kilometer ähneln einer Fahrt durch den Schwarzwald, allerdings schroffere Felsen und lichtere Wälder. Die Vegetation ist etwa 1 – 2 Monate zurück.

Viele Fjord- und andere Berge sind untertunnelt, was viele Pässe erspart, aber bei der einsetzenden Dämmerung doch stresst. Regenschauer wechseln sich mit der untergehenden Sonne ab, wir haben auch einen Regenbogen gesehen.
Gegen halb 10 Uhr hatten wir die Hälfte der Strecke bis Stavanger geschafft. Wir waren in der Gegend

von Bjerkreim. Am Hang gegenüber der Straße, durch einen Bach und Baumbewuchs getrennt, sahen    wir in etwa 1000 m einige Wohnwagen. Wir fuhren dorthin und fanden einen romantischen, ruhigen Campingplatz mit wenig Betrieb. Wir richteten das WOMO ein wenig in der Höhe aus, schlossen den   Strom an und nach einem kleinen Abendbrot war bald Bettruhe angesagt.

Dienstag, 17.VII.07 Bis 6 Uhr gut geschlafen. Im WOMO ist es 17°
aber nicht ungemütlich. In der Nacht hat es einige male geregnet. Es
ist bewölkt aber klare Sicht. Unsere Funkuhr hat nun wieder MESommerzeit, nachdem in Dänemark MEZ angezeigt wurde. Nach der Morgentoilette und einem guten Frühstück geht es weiter.

Mit Km Stand 2915 geht es Viertel vor  9 Uhr weiter, noch bezahlt und dann ´on the road again´.
Wie gehabt E 39, die aber mehr Landstraße als Europastraße ist. Hinter Stavanger kommen wir wieder an die Fjorde, hier ist der erste allerdings untertunnelt, tiefster Punkt 223 u.M. Danach fahren wir wieder durch einen 4 km langer Tunnel unter dem nächsten Fjord.                                                       

Nach 20 km fahren wir auf eine Fähre, die uns durch Schären hindurch über den nächsten Fjord bringt.
Danach etwa 50 km E39, s.o. dann kommen wir in einen 8 km langen Tunnel, dessen Sohle 260,4 m unter dem Meeresspiegel ist. Um 12.50 Uhr, rechtzeitig zur Abfahrt, erreichten wir die letzte Fähre vor Bergen, auf der wir eine Kleinigkeit gegessen haben. An Bord waren etwa 100 Fahrzeuge vom kleinen PKW bis zu LKW und Milchtanker.
Die Fähre hat 13,28 Uhr noch nicht richtig angelegt, als die Klappe aufging und alle so schnell wie möglich weiterfuhren, wir auch.
Die letzten 35 km bis Bergen fuhr Brigitte ganz locker, allerdings ständig im Regen. In Bergen klarte es auf. Nach einem kurzen Umweg erreichten wir um halb 3 den Fährhafen, wurden dort in 12er Reihen nach Gewicht und Höhe vorsortiert und warteten. Die Abfertigung war unkompliziert, beim Einchecken

bekamen wir sofort unsere digitalen Kabinenschlüssel und unsere Tickets.
Eine Stunde später kam die Norönna, drehte und legte rückwärts an.
Nun fuhren die letzten Islandfahrer von Bord, danach waren wir zum Einschiffen dran.

Etwa 60-80 WOMO´s, 10 Motorräder, einige Fahrräder und ca. 200 PKW, z,T. mit Wohnwagenanhänger ((8-10).
Nach dem Einparken auf dem Hochdeck schnappten wir unseren Koffer und suchten unsere Kabine auf, die uns jetzt bis Island beherbergen sollte.
Aufgrund unserer späten Buchung war das eine Innenkabine, für 4 Passagiere vorgesehen, aber wir hatten sie für uns alleine – nur kein Tageslicht!
Wir machten uns zunächst mit den Gegebenheiten vertraut, orientierten uns und sahen dann, dass ab 18 Uhr das Abendbuffett angesagt war.
Da musste man sich allerdings anmelden und einen Platz reservieren – auch das haben wir geschafft, obwohl wir zunächst mit den verschiedenen Zeiten unsere Probleme hatten. Schiffszeit ist Farörzeit=MEZ, wir hatten Sommerzeit und in Island ist Sommerzeit – 2 Stunden.
Wir haben trotzdem einen sehr schönen Heckplatz bekommen und konnten dann während dem Essen die Ausfahrt unseres Schiffes durch den Fjord und die Köstlichkeiten der Küche genießen.

Das Essen ließ keine Wünsche offen, Krabben, Hummar, Lachs, Roastbeef und was man so gerne hat!
Danach sind wir recht bald in unsere Koje gekrochen und haben recht
gut geschlafen.


Der Schlaf wurde mal unsanft gestört, als die oberen Betten sich wegen ein wenig Seegang aus der Verankerung lösten  und mit lautem Knall
über uns einrasteten. Das hatte aber auch sein Gutes, Brigitte konnte
sich eine zweite Decke ergattern!

Mittwoch, 18.VII.07 Das Aufwachen in einem dunklen Raum wurde uns durch die mitreisenden Kinder in anderen Kabinen erleichtert. Wir sind um 8 Uhr aufgewacht, haben gut gefrühstückt und haben danach gegen Mittag das Anlegen in Thorshavn verfolgt. Dort war aus- und einschiffen der jeweiligen Touristen.

Während des Tages haben wir mehrere „Wanderungen“ über die Außendecks gemacht und das Treiben an Bord sowie die verschiedenen Ansichten auf das Meer genossen. Allerdings wurde es merklich kühler.
Kurz nach dem Ablegen war schon wieder das Abendessen angesagt und bei den köstlichen Speisen ließen wir die Faroerinseln an uns vorbei ziehen.

Anschließend saßen wir noch ein wenig im Aufenthaltsraum und haben uns mit Isländern unterhalten, sind dann aber bald in unsere Betten.

 

Donnerstag, 19.VII.07 Brigitte hat nicht so gut geschlafen, um 6 Uhr waren wir wach und haben uns die Zeit bis zum Frühstück mit Lesen vertrieben. Ich bin dann noch an Deck. Spiegelglatte See, allerdings
etwas diesig. Aber je näher wir an Island kamen, desto klarer wurde
es und nach dem Frühstück begrüßten uns die Ostfjorde mit
strahlendem Sonnenschein.
Wir trafen dann noch vier Österreicher, ein Männerclub, die auch mit
dem WOMO eine Islandrundreise machen wollten, Sie waren recht froh, als ich ihnen noch einige Tipps gegeben habe, die sie noch nicht in Büchern gefunden hatte.
Wir haben das Ausschiffen dann ruhig angehen lassen, die hektischen Touristen standen schon stundenlang mit ihrem Gepäck in den
Abgängen, aber die Fahrzeugdecks wurden sowieso erst nach dem Anlegen geöffnet.
Solange haben wir gewartet, uns dann zum WOMO durchgekämpft –
Die Autos standen sehr dicht nebeneinander – und sind dann schon
nach 5 Minuten an der Reihe zum Ausfahren gewesen.


 

Island!!!

Wir sind dann direkt die 35 km nach Egilsstađir gefahren, haben sofort
die Post (Postur) gefunden, aber dort gibt es keine Telefonbücher mehr, die gibt es bei „Simin“, der Telefongesellschaft.
Neben der Post war auch meine BK Bank. Dort war – oh Wunder –
wirklich schon meine neue Bankcard da, die wurde mir ausgehändigt
und ich wurde noch in das Geheimnis der isländischen Bankterminals eingewiesen.

Dann sind wir ins Kaupfélag, wo ich vor 23 Jahren meinen Kindern
die schönen Pullover gekauft hatte, das ist inzwischen ein recht
großes, gut sortiertes Geschäft. Dort haben wir unsere Lebensmittel besorgt und ich habe sofort ein ganzes Glass Milch getrunken, die schmeckt halt doch viel besser als zuhause.
Nun wurde noch getankt, bei Simin das neuste Telefonbuch ergattert
und los ging’s in Richtung Breiđdal. Wir sind aber nicht über die Breiđdalsheiđi, sondern über den Öxi in den Berufjord gefahren. Nicht nur, weil das eine Abkürzung ist, sondern hauptsächlich, weil diese Strecke landschaftlich viel schöner ist.

Zwischendurch haben wir eine kleine Wanderung eingefügt, bei der wir
die herrliche Landschaft richtig genießen konnten.

 

Weiter bis zur Nr.1, dort haben wir uns ein ruhiges Plätzchen gesucht, wo Brigitte ein tolles Mittagessen gezaubert hat: eingelegte Blekkja mit Kartoffeln und Salat, danach den ersten Kaffee aus isländischem Quellwasser!!!
In Egilsstađir sahen wir den 1. Joint und beim Mittagessen fuhr schon wieder ein Joint an uns vorbei.
Wir haben uns dann noch mal Djupivogur angeschaut, sind weiter in Richtung Höfn gefahren, haben dieses Städtchen auf uns wirken lassen und lenkten dann unser Gefährt in Richtung Vatnajökull.
Am Meer haben wir dann noch einen Spaziergang gemacht.

In der Nähe des ersten kleinen Wasserkraftwerks haben wir unser
1. Nachtquartier in Island bezogen. In der Nähe standen noch einige Wohnwagen, anscheinend Isländer, die dort ihre Sommerferien verbringen.

Schnell zu Nacht gegessen und dann sind wir recht früh – 21 Uhr – schlafen gegangen und haben bis 6 Uhr gepennt.

Freitag, 20.VII.07 Nach dem Frühstück an diesem lauschigen Plätzchen haben wir den Wagen startklar gemacht. Zunächst haben wir die Gletscherlagune angefahren und bei herrlichem Wetter wieder unvergessliche Eindrücke gesammelt. Die Eisberge waren sehr weit nach vorne an die Brücke getrieben worden, wodurch hinten an der Abbruchkante viel freies Wasser war. Die Boote konnten fast bis ganz nach hinten fahren.

 

 


Wir haben uns die Lagune auch noch von der anderen Seite aus angesehen und sind dann weiter nach Fagurholtsmyri, wo wir unten neben dem Flugplatz ein feines Mahl (Lammsneidur mit Kartoffeln und Salat) zu uns genommen haben.

In Skaftafell haben wir den Campingplatz umfahren, sind einige hundert Meter hoch und dann zum Svartifoss gewandert.

 

Durch die 6 wöchentliche Trockenheit hier in Island ist die Wasserführung etwas spärlich. Aber es ist halt doch ein schöner Wasserfall.

 

Über die Sander erreichten wir dann Núpstađir, das Kirchlein dort ist halt immer wieder schön.

Wir haben dort mit Isländern gesprochen, die dann den Besitzer (jetzt 87 Jahre alt, der Bruder ist vor 3 Jahren gestorben), der jetzt dort ganz alleine lebt, besucht haben.

Unser 2. Tagesziel Geirlandi bei Erla war dann schnell erreicht. Gisli hat uns gleich mit Strom versorgt. Abends haben wir im neuen Restaurant gegessen und sind dann bald ins Bett. Nachts hat es
einwenig geregnet.    2

Samstag, 21.VII.07 Nach dem Frühstück sind wir dann weiter
aber nicht direkt nach Landmannalaugar, ich wollte das WOMO
nicht den vielen Furten aussetzen, obwohl wir das wegen der
relativen Trockenheit bestimmt geschafft hätten. Wir sind nach
Vík, haben allerdings in der Wollfabrik keinen gefallenden Pullover
gefunden, dafür Saarländer getroffen, die mit dem Alpenclub auf
einer Wanderreise waren und über das Erlebte ganz glücklich
strahlten. In Hvolsvellur aasen wir an der Tankstelle eine Kleinigkeit
(Kjötsupa, Burger) und haben dann das neue Njall Museum
angeschaut. Das war sehr interessant gestaltet und hat Lust auf die
Njall-Saga gemacht!
Durch Hella durchgefahren, ich wollte eigentlich noch Sigurlin besuchen, habe es dann aber gelassen s. Heimreise.
In Selfoss haben  wir in Brigittes´ Lieblings Kaupfélag die nötigen
Einkäufe getätigt, noch getankt und ein Softeis verdrückt und sind
dann nach Laugarási, gleich hoch zu Willi nach Höfđa gefahren. Der hat sich gefreut und uns auf der abgemähten Wiese, auf der wir vor 13 Jahren unsere Pferde trainiert haben, erlaubt, zwischen den Grassilageballen zu „wohnen“.

Er hat auch gleich noch einige Verlängerungskabel geholt und nachdem ich die wieder instand gesetzt hatte, war auch unsere Stromversorgung gesichert. Unseren Wassertank haben wir mit dem wohlschmeckenden Quellwasser aus dem Gelände gefüllt und nun konnten wir es uns wohl gehen lassen, wir fühlen uns wie zuhause!
Unter uns fließt die Hvitá ganz gemächlich. Wenn man das Tosen bei
der Schneeschmelze bedenkt, ist es total ruhig. Ab und zu hört man Vögel, Schafe oder Rinder, die uns zuweilen auch besuchen – Sommerfrische pur!
Gegen 22 Uhr – in Deutschland immerhin schon Mitternacht – gehen
wir in der Dämmerung ins Bett. Um 3 Uhr ist die Sonne wieder da aber
wir konnten gut durchschlafen. 3.

Sonntag, 22.VII.07 Nach einem frugalen Frühstück, Rühreier, Bacon, Sild und Skyr sind wir für den Tag gerüstet.

Zunächst sind wir bei Gunnlaugur und Renate zum Mittagessen (gegrillte Lammkotletten mit Kartoffelsalat) eingeladen. Es hat uns sehr gut geschmeckt.

 

 

Wir saßen sommerlich gekleidet im wunderschön angelegten Garten mit herrlicher Blütenpracht, mussten aber schnell weiter, weil um 14 Uhr in Skálholt die Þórláksmesse gefeiert wurde.
Der Bischof höchstpersönlich feierte die Messe, der gemischte Chor (die Frauen fast alle in der alten Tracht) hat sehr schön gesungen, zwei Trompeten haben den Einzug der Geistlichen musikalisch
begleitet und auch zwischendurch sehr schön musiziert.

Danach haben wir Stebbi besuchen wollen, er war aber noch mit Freunden auf einem Mehrtagesritt unterwegs, so sind wir nach Fluðir, haben dort getankt und Siggi getroffen. Der hat sich sehr gefreut und
hat mir die letzten Neuigkeiten aus dem Hrunamannahrepp erzählt.
Wir haben dann wieder unseren tollen Stellplatz angefahren.
Ich bin noch zu Willi, da kam gerade Erlingur. Der baut oberhalb ein
tolles Haus, Stall und Atelier für seine Frau stehen schon. Er hat das Gelände von Willis´ Erbengemeinschaft gekauft. Er hat mich sofort gefragt, wie es mir gehe und hat sich voll Freude an die Kutschrundfahrt, bei der er ja die allererste Strecke mitgefahren war, erinnert.

Wir haben dann kalt gegessen und ich bin für isländische Verhältnisse zeitig ins Bett. 4.

Montag, 23.VII.07 Das Wetter war nicht so toll, da habe ich vorgeschlagen, nach Landmannalaugar zu fahren. Die 35 km Piste haben sich furchtbar gezogen, Waschbrett! Es war kaum möglich
schneller als 20 km/h fahren und trotzdem hat alles gescheppert.
Die Kleiderbügel sind im Schrank von der Stange gehüpft.
Bei Sonnenschein habe ich mir ein Bad gegönnt

und dann sind wir bei leichtem Regen – wie bei der Hinfahrt – (da stauben die Pisten wenigstens nicht, aber das WOMO sieht schon richtig isländisch aus) zurück gefahren.
Bei Burfellvirkjun haben wir noch den Nachbau von Stöng (zur 1000 Jahrfeier errichtet) angeschaut. Wie die dort Rühreier o.ä. gemacht haben bleibt aber deren Rätsel!

In Árnes haben wir noch eingekauft. „Zuhause“ hat Brigitte eine prima Fischpfanne gekocht, da wir aber nicht alles geschafft haben, mussten uns Willis´ Hunde noch helfen, denen hat das auch prima geschmeckt, die werden uns vermissen. 5.

Dienstag. 24.VII.07 Bis 9 Uhr (das ist wiederum in Island im  Sommer nicht ungewöhnlich) geschlafen. Dann sind wir zuerst nach Sólheima ins Bad gegangen, das wir ganz für uns alleine hatten. Danach haben wir die Anlage angeschaut und noch ein Süppchen (biologisch-dynamisch) gegessen und einen fair gehandelten Kaffee getrunken. Die Atmosphäre dort ist sehr angenehm!

Weiter ging es nach Þingvellir, das wir fast vollständig zu Fuß durchstreift haben. Inzwischen sind dort sehr informative Tafeln angebracht, so kann man sich die früheren Volksversammlungen recht gut vorstellen.

 

Über Selfoss (Einkaufen) sind wir dann nach Hreppholar, haben uns nett mit Stebbi und Kata unterhalten.
Stebbi hat von einem 8 Tagesritt ins Gebirge erzählt, den er mit Bekannten gemacht hatte und der ihm sehr gut gefallen hatte. Er hätte sich um gar nichts kümmern müssen, nur für die Verpflegung einen Beitrag geleistet.
Wir wurden noch zum Abendessen eingeladen, es hat sehr guten gebratenen Fisch mit Kartoffeln und gemischtem Gemüse (Brokkoli, Paprika und..) gegeben.
Lalli war mit Kindern aus Schweden da, er hat die Pferde beschlagen.
Wir sind dann nach einer späten Tasse Kaffee wieder auf dem Umweg über Sólheima nach Höfđi. Morgens hatte ich gehört, dass eine Gruppe von Sverrir dort über Nacht wäre. Allerdings war er selbst nicht da,
seine Frau hat die Gruppe bekocht und nach einigen freundlichen
Worten sind wir „heim“.

Dort haben uns die Hunde wieder freudig begrüßt, wir gehören schon
zur Familie und hatten ihnen auch extra Leckerli mitgebracht. Willi hat gerade die Kälber mit einem Eimer mit vier Zitzen gefüttert und uns dann noch die Küken gezeigt. Wir sind bald in unser WOMO.  Der Kaffee hatte das Sandmännchen bei Brigitte verscheucht, wir haben nur kurz und nicht sehr gut geschlafen, allerdings war das Wetter sehr schön! 6.

Mittwoch, 25.VII.07 Etwas länger geschlafen, gepackt und bei Ásgeir angerufen. Der ist gerade in Reykjavík, will aber gegen 13 Uhr uns in Fluðum treffen. Bei Willi habe ich die dort „geparkten“ Kutschgeschirre geholt.
Die Verabschiedung von Willi und Svava war lang und sehr herzlich! Wir bekamen noch einen frisch gefangenen Lachs, sowie geräucherten und gravad Lachs, damit wir nicht Hungers sterben müssen! Er wollte uns auch noch frische Kartoffeln ausgraben, was wir aber dankend ablehnten.

Nun haben wir uns noch von Gunnlaugur verabschiedet.
In Fluðum sind wir zunächst nach Gröf in das kleine Museum von Guđjón, für das sein Vater Emil die Exponate gesammelt und den alten Stall zum Museum umfunktioniert hatte.
Dort habe ich meine Kutschgeschirre als Leihgabe abgegeben, will aber noch aus dem Fahrbuch eine Legende schicken. Guđjón hat sich sehr gefreut und alles aufgenommen!
Als wir dann zur Tankstelle kamen, war Ásgeir schon da und kurz später erschien auch wieder Siggi. Es war eine nette Unterhaltung.
Auf dem Weg nach Reykjavík habe ich noch bei Svenni angerufen, um endlich mein Geld zu erhalten. Er hat mich auf morgen vertröstet.
In der Hauptstadt haben wir zunächst in der …. unsere lang ersehnten Strickjacken erworben. Im Kringlan versuchten wir Sagaliteratur auf Deutsch zu finden, Fehlanzeige. Dafür haben wir wie schon mal eine prima Fischsuppe gegessen.
Auch in der Hauptbuchhandlung in der Stadt wurden wir nicht fündig. Wir haben dann vor dem Saga einen Stellplatz für die Nacht ausgesucht, sind aber noch am Meer entlang nach Seltjarnarnes, an den Leuchtturm gefahren und haben dort bei einem kleinen Spaziergang unsere neuen Westen eingeweiht und uns ordentlich durchblasen lassen.

Danach haben wir bei dann wieder strahlendem Sonnenschein noch lange auf das Meer hinaus geschaut, bevor wir uns vor dem Saga zur Ruhe begeben haben. 7.

Donnerstag, 26.VII.07 Auf dieses Frühstück im Saga Hotel
hatten wir uns schon lange gefreut, es war wieder fantastisch. Als ich dann zur Bank ging, stellte ich fest, dass ich meine Karte verloren hatte. Also alte Karte sperren lassen und neue bestellen. Die soll nach Blönduós geschickt werden.
Der Versuch Svenni zu erreichen war ergebnislos – sowohl auf meinem als auch auf Brigittes Handy, so ist er halt. 
Auf der Weiterfahrt haben wir in Mosfellsbær schnell bei Rakel Station gemacht, da deren zweites Kind inzwischen da sein musste. Rakel war in Mæillifell bei ihrer Mutter aber Siggi war da. Er zeigte uns Bilder von der kleinen Sólny (5.6.07 geboren, Datumszahlen genau umgekehrt wie bei Orri, der am 7.6.05 geboren ist) gezeigt.
Er hat dann harsch mit Svenni telefoniert. Da ist er richtig aus sich herausgegangen und hat mir dann geholfen, das Geld über die Bank einzutreiben.
Das war dann noch eine halbe Stunde in der Bank, der Zweigstellenleiter hat gut geschafft, zwischendurch mit Siggi telefoniert und dann hatte ich einen Titel.
Unter dem Hvalfjord hindurch (8 km Tunnel) erreichten wir Ákranes, haben dort bei Greta Kaffe getrunken und sind dann über Borgarnes (vor der Brücke hat Brigitte prima Lammsneiđar mit gebratenen Nudeln und Salat zubereitet) weiter auf die Snæfellsnes Halbinsel. Die Landschaft dort ist herrlich.
Die Straße geht zunächst am Meer entlang. Die Gegend ist sehr fruchtbar. Im Landesinneren beim Queren des Höhenzuges sind viele malerische Seen. Wir sind dann nach Ólafsvík, ein nettes Fischerdörfchen, bevor wir in Stykkishólmur – wieder ein Fischereistädtchen, mit schönem Naturhafen – nach der Fähre „Baldur“ und möglicher Überfahrt fragten.
Morgen früh um 9 Uhr sollen wir stand by sein.
Anstelle des Parkplatzes bei Helgafell (dort möchte der Besitzer des Grundstücks keine WOMO Übernachtungen), haben wir 2 km näher an Stykkishólmur die Abzweigung nach Borgarland genommen und sind
dann kurz vor Þingvellir zwischen zwei Seen gefahren. Wir haben dort einen ruhigen, schönen aber windigen Stellplatz gefunden, wo wir uns

 


um 11 Uhr bei heller Umgebung gut schlafen legen konnten. Neben uns war eine Koppel mit sehr schönen Pferden. 8.

 

Freitag, 27.VII.07 Beim Aufwachen wollte ich Brigitte noch mal die schönen Pferde zeigen, die hatten sich aber in Schafe verwandelt. Nach einem relativ kurzen Frühstück haben wir uns auf den Weg zum Hafen gemacht, etwa 10 Minuten Fahrt, uns dort in die Reihe gestellt und noch einen Platz auf der „Baldur“ bekommen. Mit einem zweiten Frühstück auf der Fähre war wohl nichts, die Information über tolles Bufett bezog sich wohl nur auf die Walbeobachtungsfahrten, schade. So haben wir eine Tasse Kaffee getrunken und uns an schönen frischen Käsecroissants gelabt.
Nach kurzem Ein- und Ausladen auf Flatey ging es schnell weiter zu den Westfjorden wo wir in Briánslækur ausschifften.
Nun wurde es Zeit, den Tank zu füllen und schon bald war eine Tankstelle ausgewiesen. Die war zwar sehr alt, der Bauer der uns „bediente“, auch. Er sah aber mit seinem Wettergegerbten Gesicht noch viel älter aus war  aber sehr nett. Er hat mich gefragt, ob ich aus „Germany“ käme und als ich dann isländisch geantwortet habe, hat er sich richtig gefreut. Er hat mir dann erzählt, dass es jetzt seit 6 Wochen nicht geregnet hätte und er daher schon alles Heu drin hätte. Dann musste ich ihm in sein Gästebuch reinschreiben und da habe ich dann geschrieben, ich würde ihm seinen ersehnten Regen wünschen, aber erst wenn wir in einigen Tagen in Nordisland wären.
Über die Kleifaheiđi (die Pässe haben Brigitte einige graue Haare gekostet) sind wir zum Patreksfjörđur gefahren. Die Schilderung der Landschaft, der Seen und der (mageren) Wasserfälle übernimmt Brigitte. Ich habe die Route genossen. Als wir wieder das Meer erreicht hatten, fuhren wir dort entlang nach Westen. Im Flugplatzrestaurant gegenüber der Ortschaft Patreksfjörđur (von der wird noch berichtet) haben wir eine recht gute Kjötsoupa zu einem äußerst günstigen Preis gegessen.
Auf der Piste ging’s weiter über Breiđavík in Richtung Bjargtangar. Diesen westlichsten Zipfel Europas, wollte ich unbedingt besuchen. Als sich aber noch mal eine Strecke mit steil abfallenden Felswänden auftat, hat Brigitte gestreikt! Sie wollte aussteigen und am Meer spazieren gehen. So bin ich die letzten 3 km alleine zu diesem schönen und imposanten Punkt gefahren. Schnell noch zum Anfang von Láutrabjarg – einem 12 km langen senkrecht über 4oo m abfallenden Vogelfelsen marschiert und habe dort Lummen

und possierliche Lundi (Papageientaucher) gesehen.

 


Schnell wieder zurück, denn es fing an zu Nieseln. Brigitte war ob ihres Spaziergangs, bei dem sie Seevögel und Schafe beobachtet hat, ohne sich den Gefahren der Steilwände aussetzen zu müssen, ganz entzückt.
Auf der Rückfahrt mussten wir natürlich wieder passähnliche Straßen hinter uns bringen, aber dafür entlohnte uns das kleine Museum in Breidavík, in dem wir einen Film von 1948 über die Rettung von Schiffbrüchigen sahen. Es ging weiter nach dem Ort Patreksfjördur, wo wir ein ganz tolles, neues Schwimmbad fanden. Dort haben wir uns in den Hot Pots bei 42° geaalt und erholt. Dann wollten wir auf dem Campingplatz die Nacht verbringen.    9
Das mit der Panne ist aber eine neue Geschichte. Ich berichte lieber über die Weiterfahrt. 

Samstag, 28.VII.07 Nachdem alle Probleme gelöst waren, fuhren wir über die Pässe der 63 nach Bildudalur, haben das nette Örtchen angeschaut und dann unser Nachtquartier im Reykjafjörđur am Fjord Ende neben einem ganz tollen „Thermalbad“ aufgeschlagen. Nach einem Bad und einem anschließenden Spaziergang am Ufer entlang hat Brigitte ein gutes Abendessen bereitet.

 


Ein Paar aus der Schweiz hat im Zelt neben uns genächtigt und auch das Bad und das herrliche Wetter genossen!  10
Um Mitternacht sahen wir die Sonne vorne im Fjord ins Meer sinken, das war ein erhebendes Schauspiel!
 


Sonntag, 29.VII.07 Nach einem weiteren Bad und einem frugalen Frühstück danach sind wir wieder über Pässe und am Meer entlang
(Straßen 63/60) zu den 5 sehenswerten Wasserfällen gekommen, deren schönster der Dynjandifoss ist. Darüber können wohl  Bilder mehr aussagen.

Wir sind bis zum Trog dieses herrlichen 100 m hohen Wasserfalles hochgestiegen. Als es eintrübte, haben wir uns auf die Weiterfahrt gemacht. Das Wetter ist ein wenig trüb geworden, aber nach dem nächsten Bergmassiv (durch ein Tunnel mit Abzweigung kamen wir nach Isafjörđur) war wieder die Sonne zu sehen.
Nach einem sehr guten Essen und kleinen Einkäufen sind weiter nach Bolungarvík und haben dann vor Isafjörđur auf dem Campingplatz übernachtet.   11
Montag, 30.VII.07 Nach dem Frühstück sind wir zunächst noch mal in die Stadt gefahren und haben dort ein Päckchen für eine Quilterin zur Post gegeben – das war zum Geburtstag auch wirklich da!
Dann haben wir den ganzen Isafjord umfahren, meist unten an der Küste entlang. Bis Látur war die Straße prima asphaltiert, dort wird gerade ein Damm über den Mjóifjörđur gebaut, der wohl bis zum nächsten Jahr fertig sein dürfte. Dann hieß es zu Brigittes Leidwesen wieder Pässe fahren. Sie und das Auto haben das aber ohne größere Probleme gemeistert.
Der Weg über die Steingrimsfarđarheiđi war sehr gut ausgebaut und asphaltiert.
Kurz vor Hólmavík besuchten wir wieder ein nettes Kirchlein in Stađur aus dem Jahre 1855, in dieser Gemeinde war Jón Árnason, der spätere Bischof von Skálholt vorher Pfarrer, eine sehr kostbare Kanzel aus 1731 ziert die Kirche. Auf dem Hof daneben konnte man Postkarten der Kirche kaufen. Dabei sagte uns

die Bäuerin, dass ihre Mutter Deutsche sei.

In Hólmavík haben wir am Hafen in einem urigen Gasthaus eine sehr gute Gemüsesuppe und danach eine Meeresfrüchte Pizza aus heimischen Produkten gegessen.
Nun hatten wir aber genug von den Westfjorden. Aber bis Brú war noch oft das Verkehrsschild: „malbík enda“ angebracht.
Mein Wörterbuch half mir dabei, heraus zu bekommen, dass malbík geteert heißt.
Nun waren wir wieder in uns bekanntem Gebiet und sind auf der Nr.1 weitergebraust. Kurz vor Blönduós sind wir in das Vatnsdal eingebogen und haben bei Gisli Pállsson, bzw. seinem Sohn Jón Station gemacht.
Nach dem Abendessen sind wir noch an der zurzeit sehr seichten Vatnsdalsá spazieren gegangen und haben eine schöne Abenddämmerung erlebt.  12

Dienstag, 31.VII.07 Ganz gemütlich sind wir die etwa 40 km nach Blönduós gefahren, ich habe meine Bankcard abgeholt, wir haben einige Postkarten zur Post gebracht  und sind gegen 16 bei Páll auf den Hof gekommen. Ingibjörg hat uns sofort hinter dem Haus ein lauschiges Plätzchen angewiesen, wo wir dann unser WOMO aufgestellt haben. Zum Abendessen (prima Lammkeule) war noch ein Schmied mit Helfer da. Der arbeitete 11 Jahre in Deutschland und hat dort das Schmiedehandwerk von der Pike auf gelernt.
Nach dem Essen habe ich noch bei einem Pferd geholfen.  13

Mittwoch, 1.VIII.07 Nach erneutem Posteinwurf haben wir eine kleine Fahrt nach Skagaströnd gemacht, dort ist halt ein Hafen. Wieder zurück in Blönduós haben wir das Handarbeitsmuseum angeschaut. Das war sehr interessant.
Zum Abendessen waren wir wieder bei Páll und Ingibjörg, haben dann noch einen Spaziergang zum E-Werk an den Koppeln vorbei gemacht und sind beizeiten zu Bett.    14

Donnerstag, 2.VIII.07 Nach dem Frühstück und Abschiednehmen haben wir bei der Wegfahrt Pálls Onkel Haukur auf seiner Wiese gesehen, ihn begrüßt und Grüße an Sveinn Jónsson mitgenommen. Der alte Knabe spricht recht gut deutsch!
Vor Varmahliđ haben wir in Viđimýri den historischen Bauern- und Pfarrhof angeschaut. Die Torfkirche aus 1834-35 ist sehr schön.

 


Auf dem dritten Hof hinter Varmahliđ ist nun Sólborg verheiratet, die kommt aber erst heute Abend von Reykjavík, daher habe ich nur den Hof fotografiert.
In Glaumbær haben wir nur kurz gehalten, ich musste aber doch wieder einige Bilder machen.

 


Über Sauđárkrókur, das wir aus dem Wohnmobil angeschaut haben,
sind wir nach Hólar. Dort haben wir zunächst den alten Torfsodenhof,
der bis in die 50er Jahre noch bewohnt war angeschaut und dann
die 1763 eingeweihte Sandsteinkirche besichtigt.
(Deutscher Baumeister, Töchterlein im Turm beigesetzt, Grabplatte)
In der Landwirtschafts-(hoch)schule gediegen zu Nacht gespeist
(á la nouvelle quisine!) und bei herrlichem Wetter wieder zu unserem WOMO spaziert, das auf dem Campingareal wie im Schwarzwald stand.  15

Freitag, 3.VIII.07  Über Hofsós sind wir hauptsächlich am Skagafjord in Meereshöhe entlang gefahren. Das ist eine sehr fruchtbare Gegend,
ich habe sogar wieder Getreidefelder gesehen. Die Kirche von Gröf war auch sehr schön.
Erst vor Siglufjörđur kamen Steigungen und dann ein Tunnel.
Das Heringsmuseum 8drei zum Teil originale Gebäude aus der Boomzeit des Heringsfanges sind sehr schön ausgestaltet. Die Mitarbeiter sind
sehr freundlich und ein Internet Anschluss war zugänglich.
Ein Film, der 1938 für die Weltausstellung in New York hergestellt
worden war, informierte sehr schön über Island und natürlich auch Siglufjörđur.
In einer urigen Kneipe, im Bió Cafe (also Kinokaffee) haben wir sehr feinen Fisch gegessen.
Wieder zurück durch den Tunnel und auf der 82 über die Lagheiđi nach Olafsfjörđur. Die Strecke war gut und die Landschaft ist ganz herrlich!
Wieder durch einen Tunnel, der die steilen Abhänge zum Meer erspart nach Dalvík und dann weiter zu Sveinn. Der hat sich sehr gefreut!
Dort waren gerade die Vorbereitungen für das lange „Kaufmännerwochenende“   = verslumannahelgi im Gange. Wir haben etwas ab vom Treiben einen schönen Stellplatz gefunden, Strom angeschlossen und sind dann ins Schwimmbad. Nach dem Abendessen haben wir auf den Klippen noch einen Spaziergang gemacht.  16

Samstag, 4.VIII.07 In der Nacht hat es stark geregnet und das
Wetter schien sich nicht zu bessern, so fuhren wir nach dem Frühstück und einem heißen Bad wieder los. Auf dem Weg nach Akureyri haben wir noch die Ausgrabungen einer mittelalterlichen Handelssiedlung in Gæsir angeschaut. Durch das Versanden der Bucht wurde dieser Ort aufgegeben. Wenn da noch einiges restauriert bzw. wieder errichtet wird, kann das ein informativer Platz werden.
In Akureyri haben wir dann eine Stadtrundfahrt gemacht, eingekauft und sind über die Flaniermeile spaziert. Überall wurden Vorbereitungen für die große Fete in der Nacht getroffen.
Wir machten uns aus dem Staub und besuchten auf der 821 das Weihnachtsland – sehr nett – und noch drei Kirchlein. Am Hólavatn haben wir gegessen, sind wieder zurück nach Akureyri und sind im ständigen Regen nach Húsavík gefahren.
Dort haben wir gleich den Hotpot (Geheimtipp von Herrn Hünerfeld, danke) über dem Ort gefunden. Dort waren zwei Schweizer in Matthias´ Alter, die nach 2 Monaten Norwegen nun noch 5 Wochen Island anschauen wollten.
Nachdem wir trotz starkem Regen gut aufgeheizt waren, bin ich ins Bett, Brigitte wollte noch lesen. Als sie dann müde war, kam die Jugend von Húsavík und hat ihre Samstagsfete gefeiert, also keine Ruhe.   17

Sonntag, 5.VIII.07 Als Ausgleich wollte ich zum Frühstück Brötchen besorgen, aber die Bäckerei war leider zu. Dann standen wir am Hafen, haben beim Frühstück den Touristen zugeschaut und das Walfangmuseum besichtigt. Das ist auch sehr informativ hergerichtet. Dann gab es noch in der Nähe das einzige Phallusmuseum der Welt, das mussten wir auch anschauen – das war aber nicht so toll.

Wir sind nun zum Myvatn und versuchten so gegen 2 Uhr etwas zu Essen zu bekommen. Hamburger oder Lasagne im billigen Restaurant, ein sauteueres Süppchen im Besseren hat uns nicht zugesagt. Wir sind in Richtung Dimmi Borgir  gefahren, haben ein ruhiges Plätzchen gesucht wo Brigitte was Feines gezaubert hat. (Jungschweineschnitzel)
Unseren Verdauungsspaziergang haben wir dann in den Dimmi Borgir gemacht, vier Birkenpilze gefunden. Wir hatten sogar mit dem Wetter wieder Glück!
Auf dem Weg zur Krafla haben wir das neue Thermalbad gefunden, wo wir in 42° warmem Wasser unsere müden Knochen und Muskeln regeneriert haben. Da Sonntag, waren natürlich viele Badegäste da. Es ist der Bláa lonið fast ebenbürtig!
Auf dem Parkplatz unter dem Viti haben wir die Abendstimmung genossen, die Birkenpilze gegessen und dann übernachtet.   18

Montag, 6.VIII.07 Bei Sonnenschein aufgewacht. In Skutustađir frische Flutes gekauft, gepflegt gefrühstückt und dann in aller Gemütsruhe eine Rundfahrt um den Myvatn gemacht.
Auf der Weiterfahrt nach Osten haben wir die 85 in Richtung Vopnafjörđur genommen. Da kamen wir im Sunnudalir an dem Museumshof Burstufell vorbei, der sehr schön ist und bis 1958 noch bewohnt wurde. Der letzte Besitzer Methúsalem Methúsalemsson (1889 – 1969) hat die ersten Exponate zusammengesucht.

Bei dem im passenden Stil hinter dem Torfhof neu erbauten Cafe haben wir Rhabarberkuchen gegessen.
Von Vopnafjörđur aus sind wir dann wieder mal über einen Pass  und eine weitere Hellisheiði (656 m) in das Tal der Jökulsá á Brú gefahren. Am Hotel svartur skogur (Schwarzwald) haben wir bei Brúarás wieder die
Nr. 1 erreicht. Das Wetter war sehr angenehm.
Hinter der Brücke über die Jökulsá á Brú waren Hinweisschilder, die haben wir mal studiert. Wie kommt man am Besten zum Kárahnjúkar Staudamm und –Kraftwerk?
Das Projekt ist zwar fast fertig aber es ist noch nicht eingezeichnet, auch keine der neuen Straßen. Also versuchen wir auf gut Glück dieses Ziel zu erreichen. Wir sind die Jökulsá auf der Nr.1, die hier ganz neu gemacht ist, hochgefahren um sie an der oberen Brücke zu überqueren. Aber ganz geheuer war mir mein Plan nicht.
Als uns eine Polizeistreife entgegen kam, meinte ich, die hätte man ja fragen können. Da waren die aber schon weit weg.  Kurz darauf erschien ein weiteres Polizeiauto. Dem blinkte ich und wedelte mit der Hand. Der Fahrer hielt an, ich auch, stieg aus und fragte ihn nach dem richtigen Weg zum Kraftwerk.
Er meinte, von dieser Seite wäre die Gegend wohl zu erreichen, allerdings über einige Furten. Die einfachere Alternative sei über Egilsstađir - Hallormsstađir.
So fuhren wir wieder 35 km zurück bis zu den Anzeigetafeln und dann weitere 40 km nach Egilsstađir. Das ging auf den guten Straßen Ratz Fatz.
Nun wollte ich über meine Connections hier den besten Weg erfragen. Aber keiner war zu finden. Auch in der Auskunft erhielten wir nur ungenaue Auskünfte, nur so viel, über die hintere Brücke des Lagarflót fahren und dann links hoch.
Wir beschlossen, jetzt einen Ruheplatz zu suchen und fanden ein idyllisches Plätzchen hoch über Egilsstadir. Die Besitzer hatten gegen eine Übernachtung nichts ein zu wenden und so verbrachten wir eine ruhige Nacht.    19


Dienstag, 7.VIII.07 Von der Sonne wach geküsst worden. Nach einem Kräfteweckenden Frühstück fuhren wir auf die Nr. 1 in Richtung Südosten. Nach 5 km, in Ketillstađir, auf dem Hof in dem ich 1994 meine Pferde zwei Tage untergestellt hatte, fragte ich, ob wir die zwei letzten Nächte dort ein Plätzchen und Strom haben könnten. Das war kein Problem.
In der Information beim Campingplatz fanden wir eine nette, deutsch sprechende Hostess, die uns den Weg erklärte und Brigittes Sorgen wegen der Straßen besänftigte. Nun machten wir uns auf, den Kárahnjúkar Staudamm zu suchen und dann zu erkunden. Brigitte beruhigte ich: „da fahren so viele schwere LKW, dann muss die Straße einfach gut sein!“ So war es auch.
Nach einem heftigen Anstieg auf 600 m fuhren wir durch das herrliche Hochland bis zum Staudamm. Wir hatten weiterhin strahlenden Sonnenschein, kaum Wind und sahen die Ausläufer des Vatnajökull und den Snæfell auf der ganzen Fahrt.

Der Staudamm ist schon imponierend, leider war eine Besichtigung vor Ort wegen der noch andauernden Bauarbeiten nicht möglich.
 

Wir tranken vor einem Container, der als Restaurant und Cafe dient im Freien einen Kaffee

 

und machten uns dann auf die Rückfahrt. Die 60 km waren wieder einfach zu bewältigen, nur die Serpentinen ins Tal zehrten an Brigittes Nerven.
Unten besichtigten wir noch das Haus des Schriftstellers Gunnar Gunnarson (Die Leute von Borg), besuchten das Info Zentrum des Kraftwerkes und fuhren dann zu unserem Stellplatz. Dort haben wir den restlichen Lachs gegessen, der wieder prima geschmeckt hat.    20

Mittwoch, 8.VIII.07 Nach dem Frühstück begannen wir unsere Rundfahrt um den Lagarflót. Zunächst mussten wir wieder zur hinteren Brücke. Kurz danach ist ein Parkplatz, der stark benutzt war, kein
Wunder bei dem schönen Wetter. Nun stiegen wir etwa 450 m auf schmalen Wanderpfaden den Berg hinauf und hatten dann einen sehr schönen Blick auf den Hengillfoss (immerhin der 3. höchste Wasserfall Islands. Auch beim Abstieg war die Aussicht über das Tal und über Lögurinn herrlich.

Wir sind auf der linken Seite um den See herumgefahren und erreichten dann wieder Egilsstadir. Dort haben wir noch unsere unverzichtbaren isländischen Produkte zum Mitbringen (Sild, Skyr und Rjóma), sowie ein Sträußchen Blumen für unsere Gastgeber eingekauft.
Dann haben wir uns im  sehr schönen, neuen Schwimmbad bei strahlendem Sonnenschein (26°) im Hotpot (40°) aufgeheizt. Unsere Henkersmahlzeit haben wir in einem netten Restaurant (Nielsen) eingenommen (Brokolisüppchen, Lamm mit Lobster bzw. Lachs mit Coquilles).
Auf unserem Platz haben wir dann alles für die Abfahrt vorbereitet, ein wenig gelesen, gequiltet und entspannt.
Vor dem Einschlafen war vor unserem WOMO noch eine Pferdehochzeit. Schicker Hengst!   21

Donnerstag, 9.VIII.07 Nach dem Frühstück noch alles eingepackt, bei Bergurs´ Mutter verabschiedet und nach Seyđisfjörđur gefahren. Wir kamen gerade zur Ankunft der Norönna zurecht und standen dann bis
zur Einfahrt in den Fahrzeugschlangen. Eine Isländerin machte Bilder
von unserem WOMO und wollte mich auch drauf haben. Sie mache
diese Fotos für ihre Tochter, die mich kennen würde.
Stirnrunzeln meinerseits. „Ja, Sigurlin“. (s. Hella)
„Oh, dann bist du Ađalheiđur!“
„Jau, jau.“
Sigurlin hatte mir bei meiner Rundfahrt 1994 unschätzbare Dienste geleistet, als mir meine Pferde in Hella auf eine Insel in der Rangá ausgebüxt waren, hat sie mir die Rösser wieder eingefangen.
Nachdem wir unsere fensterlose Kabine bezogen hatten, begaben wir uns in lichtere Räume und wartete, bis wir essen konnten.

Freitag, 10.VIII.07  Mit Lesen, Essen und netten Gesprächen mit Mitreisenden ging der Tag rasch rum, unterbrochen durch die Ankunft auf den Farörinseln, wo 5 Stunden aus- und eingeladen wurde.

Samstag, 11.VIII.07 Nach dem Frühstück machte sich auf dem Schiff Hektik bemerkbar, es dauerte allerdings noch bis 17 Uhr, bis wir in Hanstholm anlegten.
Punkt 18 Uhr fuhren wir auf dänischen Boden. Wie waren wir über die überall guten Straßen froh.
Gegen 21 Uhr fanden wir eine nette Gaststätte

 

 wo wir uns stärkten und noch einen Kaffee tranken. Der hatte zur Folge, dass wir so aufgekratzt waren, dass wir einfach weiterfuhren.
 
Sonntag, 12.VIII.07 Gegen 0 Uhr passierten wir den Großraum Hamburg. Die Autobahn war fast leer. Bei Hannover legten wir noch einen Kaffee nach und Punkt 9 Uhr erreichten wir den Scheidterberg.
Wir waren müde aber glücklich.

Glücklich, weil wir wieder so viel Schönes hatten sehen und erleben dürfen!

Island ist halt immer wieder eine Reise wert!

 

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